Fragen & Antworten
Was ist Hypnose?
Am einfachsten lässt sich Hypnose als ein Zustand tiefer Entspannung und konzentrierter Aufmerksamkeit beschreiben, in dem der Geist empfänglicher für subtile Veränderungen von Gefühlen und Verhaltensweisen ist.
„Hypnose beschreibt das Umgehen der kritischen Instanz bei selektiv erhöhtem Denken“ Gabriel Palacios.
Was ist hypnotische Trance?
Einen Zustand tiefer Entspannung worin man empfänglicher ist für Suggestionen.
Man ist vertieft und nimmt die physische oder sensorische Umgebung weniger wahr.
Es mag nach einem Zustand klingen den wir nicht kennen, aber ausnahmslos alle befinden sich mehrmals täglich in diesem Zustand. Es ist vergleichbar mit dem Zustand worin man sich befindet beim Tagträumen, wenn man ganz in der Lektüre eines Buches absorbiert ist, oder wenn man auf dem Smartphone Videos oder Bilder auf Social Media durchscrollt. Auch kurz nach dem Aufwachen und kurz vor dem Einschlafen sind die auffälligsten Frequenzbänder in unserem Gehirn im Alpha, Theta oder Delta Bereich. Diese Frequenzbänder sind auch in Hypnotische Trance am auffälligsten und können mittels EEG gemessen werden.

Wie erkenne ich, dass ich in hypnotischer Trance bin?
Die folgenden Merkmale können aber müssen nicht auftreten:
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Augenliedflattern
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Rapid eye movement (wie in der REM Phase)
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Verlangsamte Atmung
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Verminderter Schluckreflex
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Muskelzuckungen
Ist jeder hypnotisierbar?
Theoretisch ja, aber der Wille hypnotisiert zu werden und das Vertrauen im Hypnotiseur sind Grundvoraussetzungen. Ich würde also sagen, ja, alle sind hypnotisierbar, aber nicht unter allem Umständen.
Kann man in der Hypnose stecken bleiben?
Mann kann nicht in Hypnose stecken bleiben. Es gibt jedoch einen seltenen Zustand, der Esdaile state, wobei sich eine Person so wohl fühlt in der Hypnotischen Trance, dass sie diese nicht verlassen will. Man kann zu jeder Zeit bewusst den Hypnotischen Zustand verlassen, wenn man dies will. Das ist ein falscher Glaube, der leider durch die Show-Hypnose auch die Therapeutische Hypnose in einem schlechten Licht darstellen lässt.
Seit wann gibt es Hypnose als Therapieform?
Hypnose als Therapieform gibt es seit ca. 200 Jahren, auch wenn es anfangs nicht so hiess.
In den 1770er Jahren sorgte ein deutscher Arzt namens Franz Mesmer für Aufsehen, als er behauptete, er könne körperliche und geistige Leiden heilen, indem er Menschen in Trance versetzte, um ihre Magnetfelder neu auszurichten. Der "Mesmerismus" war etwa ein Jahrzehnt lang populär, bis er 1784 öffentlich diskreditiert wurde, aber einige Elemente der Praxis blieben bestehen.
Im Jahr 1841 begann der schottische Chirurg James Braid, eine ähnliche Technik der fixierten Aufmerksamkeit anzuwenden, um Kopfschmerzen zu heilen, Schmerzen zu lindern und Patienten zu betäuben. Er nannte sie "Hypnose", nach Hypnos, dem griechischen Gott des Schlafes.
The New York Times: https://www.nytimes.com/2023/02/08/well/mind/hypnosis-therapy-mental-health-depression.html
Ist Hypnose eine Wundertherapie?
Es wäre falsch zu erwarten, dass eine Hypnosetherapie wie ein Zauberstab funktioniert, der geschwungen wird und man wie aus Zauberei z.B. aufhört zu rauchen. Der Wille etwas zu verändern und daran zu arbeiten ist massgebend für eine erfolgreiche Hypnosetherapie.
Die Arbeit ist nicht nur in der Therapiesitzung getan, sondern man muss danach selber weiter daran arbeiten (durch Selbsthypnose und das regelmässige anwenden der zusammen erarbeiteten Anker). Ich verstehe Hypnose als eine Hilfe zur Selbsthilfe, die Arbeit muss jeder für sich selber machen. Ich kann Sie nur in diesem Prozess begleiten.
Was ist der Unterscheid zwischen Hypnose und Meditation?
Hypnotische und meditative Zustände sind charakterisiert durch eine Reihe von Veränderungen der subjektiven Erfahrungen und Empfindungen im Vergleich zum normalen Wachzustand. Die Literatur ist jedoch noch unklar über Ähnlichkeiten und Unterschiede
Gemeinsame Merkmale sind ein Zustand des allgemeinen Wohlbefindens und der Entspannung, begleitet von tiefer Konzentration und geistiger Absorption
Einen grossen Unterschied liegt in den auffälligsten Frequenzbändern: unter Hypnose sind insbesondere Alpha, Theta und Delta Wellen am auffälligsten, wohingegen bei Meditation die Gamma Wellen am auffälligsten sind. In der Therapeutischen Hypnose versucht man einem Ereignis oder einer Situation eine neue Bewertung zu geben, wohingegen bei der Meditation es eher darum gehet gar keine Wertung zu geben.
Hypnose bietet in der Regel relativ kurzfristige Ergebnisse und konzentriert sich darauf, das Unterbewusstsein anzuzapfen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Meditation zielt darauf ab, die Gegenwart und die Selbstwahrnehmung zu verbessern. Meditation erfordert oft konsequente Übung und Hingabe, bevor man einen Effekt bemerkt.
Viele der heutzutage so beliebte geführte Meditationen sind in Wirklichkeit geführte Hypnosen. Das kann man „relativ einfach“ anhand der Frequenzbänder mittels EEG messen.
Weitere Literatur zum Thema:
